Zuckersüß und Erstaunlich Widerstandsfähig: Die Igelbabys sind da

Igelbabys, liebevoll „Hoglets“ genannt, gehören wohl zu den niedlichsten Tieren überhaupt. Doch so süß sie auch aussehen mögen – ihr Leben beginnt in einem erstaunlich unreifen Zustand. Direkt nach der Geburt fehlt ihnen so einiges.

Geboren ohne die Grundlagen

Wenn Hoglets zur Welt kommen, können sie weder sehen noch hören. Ihre Augen sind fest verschlossen, und ihre Ohren haben sich noch nicht entfaltet. In den ersten Tagen sind sie vollkommen auf ihre Mutter angewiesen – vom Säugen bis hin zur Hilfe bei grundlegenden Körperfunktionen wie dem Toilettengang. Trotz ihrer Einschränkungen sind sie erstaunlich lautstark: Sie fiepen und zwitschern, um ihrer Mutter mitzuteilen, wenn sie etwas brauchen.

Bei der Geburt sind sie gerade einmal etwa acht Zentimeter lang und äußerst empfindlich. In menschlicher Obhut vermeiden Pfleger es, die Kleinen in den ersten zwei Wochen zu berühren – denn ein fremder Geruch kann dazu führen, dass die Mutter ihre Jungen ablehnt oder sogar verstößt.

Und nein – ihre charakteristischen Stacheln haben sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Doch das ändert sich schnell: Innerhalb von 24 Stunden brechen die ersten winzigen Stacheln durch die Haut und lassen bereits erahnen, wie der erwachsene Igel später aussehen wird. Gleichzeitig verändert sich auch ihre Hautfarbe – vom leuchtenden Rosa zu sanfteren Tönen wie Grau oder Braun. Anfangs sind die Stacheln schwarz-weiß, doch sie verändern sich mit der Zeit. Nach einigen Tagen wächst ihnen feiner Flaum im Gesicht, sodass sie schon bald wie kleine Miniaturausgaben ihrer Eltern aussehen.

Frühe Entdecker

Obwohl sie anfangs völlig hilflos sind, werden Hoglets schnell neugierig und mobil. Nach etwa sechs Wochen beginnen sie, ihre Umgebung zu erkunden – auch wenn sie dabei noch dicht bei der Mutter bleiben. Zu diesem Zeitpunkt sind ihre Stacheln vollständig ausgebildet, und sie haben gelernt, selbstständig zu laufen und nach Futter zu suchen. Ihre Größe hat sich inzwischen verdoppelt, und sie sind auf dem besten Weg, ihre endgültigen Maße zu erreichen – was meist mit etwa vier Monaten der Fall ist. Ein ausgewachsener Igel kann bis zu 5.000 Stacheln besitzen – ein beeindruckender natürlicher Schutz.

Da Igel in der Regel im späten Frühjahr – zwischen Mai und Juni – paaren, haben die Hoglets, die in dieser Zeit geboren werden, beste Voraussetzungen, um zu wachsen, ihre Umwelt zu erkunden und sich auf den ersten Winterschlaf vorzubereiten. Innerhalb weniger Wochen verwandeln sie sich von hilflosen Neugeborenen zu erstaunlich selbstständigen kleinen Wesen.

Weibliche Igel können mehrmals im Jahr Nachwuchs bekommen – doch die Sommerbabys haben die besten Überlebenschancen. Sie haben genug Zeit, wichtige Fähigkeiten wie die Futtersuche und den Nestbau zu erlernen, bevor der kalte Winter beginnt.

Vom hilflosen rosa Bündel zum selbstständigen kleinen Igel in nur wenigen Wochen – Hoglets sind ein beeindruckendes Beispiel für die Wunder der Natur. Ihr Weg von der Geburt bis zum Winterschlaf ist nicht nur faszinierend, sondern auch einfach herzzerreißend süß.

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