Kinder zu bekommen oder keine Kinder zu bekommen, zählt zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben jedes Menschen. Doch es wird meist ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass jeder sich automatisch Kinder wünscht. Wer keinen Kinderwunsch verspürt, der wird dafür immer noch allzu oft schief angesehen.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Sind kinderlose Menschen hartherzig und egoistisch oder hassen sie sogar Kinder? Natürlich nicht. Niemand ist ein schlechter Mensch, weil er oder sie keinen Kinderwunsch in sich trägt. Es braucht sogar einige Selbstsicherheit, um sich nicht von außen her einreden zu lassen, dies sei falsch und unnatürlich. Was nicht da ist, das kann man nicht erzwingen.
Zudem ist es sehr gut, wenn jemand genau weiß, dass er für die Elternrolle ungeeignet ist. Schließlich sind Kinder kein Versuch, den man wagen und dann wieder verwerfen kann. Aber bereuen kinderlose Menschen ihren Entschluss nicht alle bitterlich, sobald sie zu alt sind, um ihn zu widerrufen?
Auf der Internetplattform reddit wurde älteren Menschen ohne Kinder genau diese Frage gestellt und die Antworten geben Grund zur Hoffnung. Wie auch immer man sich entscheidet, die Hauptsache ist, dass man sich selbst treu bleibt.
1. Wie es ist, ist es gut
„Nein. Ich hatte nie den Wunsch, Windeln zu wechseln oder Schlaf, Freizeit und meine Ersparnisse zu verlieren. Anderer Leute Kinder sind toll, vor allem deshalb, weil sie anderer Leute Kinder sind. Wenn jemand mich fragt, wer denn für mich sorgen soll, wenn ich alt bin, sage ich: ‘Wenn ich 75 bin, dann adoptiere ich einen 40-Jährigen.’“
2. Egoistische Gründe?
„Meine Frau und ich haben uns vor langer Zeit schon gegen Kinder entschieden, es aber immer offengelassen, falls wir unsere Meinung ändern sollten. Das ist jetzt lange her und wir bereuen nichts. Es fühlt sich noch immer wie die richtige Entscheidung für uns an. Wir wurden immer wieder gefragt: ‘Aber was, wenn ihr im Alter jemanden braucht, der sich um euch kümmert?’ Das scheint, offen gesagt, ein sehr selbstsüchtiger Grund, um Kinder in die Welt zu setzen.“
3. Eine informierte Entscheidung
„Nein, ich wusste, worauf ich mich einlasse, als ich meinen Mann geheiratet habe. Er hatte bereits zwei Söhne aus seiner vorherigen Ehe und danach eine Vasektomie vornehmen lassen. Ich habe sehr ernsthaft darüber nachgedacht und beschlossen, dass ich auch ohne Kinder mit ihm zusammen sein wollte. Es hat funktioniert und jetzt sind wir seit 26 Jahren verheiratet. Außerdem habe ich jetzt neun Enkel!“
4. Schlechte Erfahrungen muss man nicht weitergeben
„Nein, ich bereue nichts. Ich habe nie gedacht, dass ich ein guter Vater sein würde. Ich habe eine kurze Lunte und obwohl ich nicht glaube, dass ich jemanden körperlich misshandeln würde, können meine Worte und mein Tonfall sehr verletzend sein. Es erinnert mich an meinen Vater, und mit ihm aufzuwachsen, war nicht schön. Das will ich keinem Kind antun.“
5. Mit sich selbst im Reinen
„Nein, ich vermisse nichts. Ich bin einfach von Natur aus eine Einzelgängerin und sehr glücklich damit, nur mit meinen Katzen zu leben.“
6. Kenne dich selbst
„Nein, ich bereue es nicht. Ich denke ganz ehrlich, dass ich eine furchtbar schlechte Mutter gewesen wäre. Ich bin sehr introvertiert und als ich sah, wie die Kinder meiner Schwester an ihr hingen und ständig ihre Aufmerksamkeit wollten, war ich ganz sicher, dass ich das nicht könnte. Meine Nichten und Neffen sind inzwischen erwachsen und wunderbare Menschen. Ich liebe sie sehr, aber ich brauche viel Zeit für mich allein, um nicht verrückt zu werden. Hätte ich Kinder gehabt, wäre ich einer dieser schrecklichen Menschen geworden, die alles tun, um ihren Kindern zu entkommen.“
7. Man kann es nicht erzwingen
„Es hat mich Jahre gekostet, zu akzeptieren, dass ich einfach keinen Kinderwunsch verspüre. Erst dachte ich, dass sich der Wunsch nach Kindern eines Tages einfach auf magische Art einstellen würde. Dann dachte ich, mit mir sei etwas kaputt, dann glaubte ich, ich müsse mich nur selbst davon überzeugen. Oder ein Kind bekommen und dann hoffen, dass der Wunsch sich im Nachhinein einstellte. Aber inzwischen bin ich alt und habe immer noch keinen Kinderwunsch. Die Leute fragen mich immer nach dem Warum. Es gibt 100 gute Gründe, warum ich keine Kinder will, aber der einzige, der zählt, ist, dass ich einfach keinen Wunsch danach verspüre. Ich will das nicht. Wenn ich mich dazu gezwungen hätte, hätte ich sowohl mein Leben als auch das eines armen Kindes ruiniert.“
8. Sie hatten ein gutes Leben
„Mein Mann dachte eine Weile, dass er gerne Kinder hätte, aber jetzt sind wir froh, dass es anders gekommen ist. Ich denke außerdem, dass es falsch ist, Kinder in die Welt zu setzen, damit man im Alter nicht einsam ist. Ich glaube, kein Mensch wäre begeistert von der Vorstellung, aus diesem Grund geboren worden zu sein.“
9. Sie vermisst nichts
„Auf keinen Fall. Ich weiß schon, seit ich in meinen Zwanzigern war, dass ich keine will. Ich habe nie irgendeine biologische Uhr ticken hören und glaube, dass die sowieso ein Mythos ist.“
10. Kinderlose sind keine Kinderhasser
„Diese Vorfreude darauf, den eigenen Kindern Baseball beizubringen oder andere Dinge, die man liebt, mit ihnen zu teilen? Ich habe dieses Gefühl einfach nicht. Ich habe schlicht und einfach keinen Elterninstinkt. Kinder zu haben, ist nichts, was mich jemals gereizt hat. Meinem Partner geht es zum Glück genauso. Versteht mich nicht falsch, ich mag Kinder. Ich werde wirklich wütend, wenn jemand Kinder vernachlässigt oder sie misshandelt. Ich wollte nur nie eigene haben.“
11. Manchmal geht es einfach nicht
„Ich wollte Kinder, aber es hat nicht sein sollen. Ich habe es viele Jahre lang bedauert, aber inzwischen habe ich meinen Frieden damit geschlossen.“
12. Eine harte Zeit
„Ich bedauere eigentlich nicht, keine Kinder zu haben, aber ich bereue, dass ich nicht in einer Beziehung war, die gesund genug war, dass ich welche hätte haben können. Ich bedauere, dass ich nicht die Kraft hatte, mich früher aus dieser gewalttätigen Beziehung zu lösen, dass ich nicht stärker gewesen bin. Ich hätte gerne die Wahl gehabt, ob ich Kinder bekommen kann oder nicht.“
13. Kinder schützen nicht vor Einsamkeit
„Meine Frau hat jahrelang in einem Seniorenheim gearbeitet. Dort hat sie gesehen, dass 95 % der alten Leute niemals Besuche von ihren Familienmitgliedern bekommen. Bis sie dann eines Tages sterben, dann tauchen sie plötzlich auf und wollen etwas vom Erbe abhaben. So habe ich gelernt, dass dieses ständige ‘Wer wird sich um euch kümmern, wenn ihr mal alt seid?’ völliger Unsinn ist. Wir haben uns gegen Kinder entschieden. Wir haben liebe Freunde und wir haben die Welt bereist. Wir bereuen nichts.“
14. Das ist auch eine wichtige Aufgabe
„Nein, und mein Partner sieht das genauso. Wir sind die coole Tante und der coole Onkel.“
15. Es ist gut, seine Grenzen zu kennen
„Ich bin jetzt Mitte fünfzig und habe nie Kinder gewollt. Ich bin sehr mütterlich und fürsorglich, wenn es um Katzen und Hunde geht, aber kleine Menschen? Nicht mein Ding. Ich bin sehr glücklich damit, kinderlos zu sein.“
Die Antworten sind eindeutig und bestätigen nur, was für jede lebensverändernde Entscheidung gilt: Wenn man nicht hundertprozentig sicher ist, dass man etwas wirklich will, dann ist es wahrscheinlich keine gute Idee. Die Angst davor, im Alter vielleicht einsam zu sein, sollte niemanden dazu bringen, gegen sein Gewissen zu handeln.
Schließlich sind Kinder eigenständige Menschen und keine Versicherung für ihre Eltern.
Quelle: boredpanda
Vorschaubild: ©Facebook/Animal Rescue League of Iowa