Die US-Amerikanerin Alex Martin musste eine der schlimmsten – wenn nicht gar die schrecklichste – Erfahrung machen, die wohl alle Eltern fürchten: Ihre neugeborene Tochter starb unerwartet wenige Tage nach ihrer Geburt an einer seltenen Krankheit.
Bei der Kleinen wurde das seltene Crigler-Najjar-Syndrom diagnostiziert – eine Stoffwechselkrankheit, die von einem Gendefekt ausgelöst wird. Auf dem Internetportal Love What Matters beschreibt sie ihre bewegenden und erschütternden Erfahrungen, die sie nach dem Tod ihrer Tochter machen musste.
Wie anfangen?
„Ich habe darüber nachgedacht, womit ich anfangen soll, doch irgendwie fühlt sich nichts richtig an. Stattdessen werde ich mit dem Ende beginnen. Unsere Tochter Darby wurde am 19. November 2021 geboren. Unsere ganze Welt schien so warm, hell und heil zu sein. Darby liebte es, von ihren beiden älteren Schwestern und ihrem älteren Bruder gehalten zu werden. Ihre Geschwister liebten es, sie zu halten. Das Leben war perfekt.
Dann, am 25. November 2021, starb sie in den Armen meines Ehemannes, während ich ihre Stirn küsste und viele Schluchzer von Ärzten und Krankenschwestern im Raum erklangen.
Aus dem Albtraum aufwachen
Ich warte immer noch darauf, aus diesem Albtraum aufzuwachen. Ich warte immer noch auf ein anderes Ende der Geschichte. Ich warte immer noch darauf, dass das alles eigentlich nur ein kranker Scherz ist. Das ist nicht echt. Ich werde aufwachen und endlich aufatmen. Wir sind zu Hause und sie ist in Sicherheit. Sie schläft friedlich neben mir. Anstatt allein den Flur entlangzugehen und meinem Mann zu sagen, dass seine Tochter in unseren Armen sterben wird, kann ich ihm sagen, dass es ihr gut geht. Ich werde die Erleichterung in seinem Gesicht sehen.
Aufwachen. Aufwachen. Ich muss aufwachen. Ich schreie, aber mein Körper hört nicht.
Es fühlt sich an, als würde eine unmögliche Aufgabe von mir verlangt. Ich soll weitermachen, verweile aber in der Vergangenheit: in einer Zeit, bevor sie geboren wurde und noch immer bei mir in Sicherheit war. Als sie geboren wurde, war alles perfekt. Die Tage der reinen Glückseligkeit, die wir zusammen hatten. Bevor alles zusammenbrach. Bevor ich anfing, mir die Schuld zu geben. Bevor ich dieses Gefühl bekam, dass ich sie im Stich gelassen hatte.
Nach ihrem Tod
Die Zeit danach ist wie ein trübes Gewässer, es ist kompliziert. Für Außenstehende fast unmöglich zu beschreiben.
Viele Leute sagen: ‘Ich könnte ohne meine Kinder nicht weiterleben.’ Nun, das tut man nicht. Man stirbt mit ihnen. Die Person, die zurückbleibt, ist ein zerbrochenes Abbild der Vergangenheit, das sich nicht wieder zusammensetzen lässt.
Ich weiß, dass die Leute sagen, dass man lernt, mit dieser Trauer zu leben. Und vielleicht wollen sie damit sagen, dass man anfängt zu vergessen. Man vergisst ein Leben vor dem Schmerz. Man vergisst, wie es sich anfühlt, zu Hause zu sein. Man vergisst, wie sich Glück anfühlte, ohne dass es mit Traurigkeit durchsetzt war. Und man akzeptiert, dass man sich verloren fühlt, wenn man die Flure entlangläuft, die sich einmal wie ein Zuhause angefühlt haben. Ich habe solches Heimweh nach ihr.
Es sind jetzt fast neun Monate vergangen. Für mich hat diese Zeit keine Heilung gebracht. Die Zeit hat es dem Schmerz ermöglicht, neue Risse zu finden, in die er einsickern kann.
Ich will nicht hier sein. Ich möchte bei ihr sein. Aber ich muss für ihre Geschwister da sein. Es ist ein unmögliches Hin und Her. Mein Herz ist in Stücke zerbrochen, die nicht wieder zusammengesetzt werden können. Die im Chaos verstreut sind, im Hier und im Dort.
Ihr Rettungsring
Es wird so oft gesagt, Kinder seien widerstandsfähig. Meine Kinder wissen aber, dass ihre kleine Schwester gestorben ist. Ich habe sie gehalten, als sie weinten.
Gleichzeitig sind sie wirklich mein Rettungsring. Wenn ich am Ertrinken bin, sind sie mit einem Lachen zur Stelle und umarmen mich zum Trost. Ich liebe sie so sehr. Ich sehe Darby in ihnen. Und während sie mir helfen, den Kopf über Wasser zu halten, fühle ich mich immer noch, als würde ich ertrinken, wenn ich versuche, sie über Wasser zu halten.
Ich will nicht hier sein. Ich möchte bei ihr sein. Aber ich muss für ihre Geschwister da sein. Es ist ein unmögliches Hin und Her. Mein Herz ist in Stücke zerbrochen, die nicht wieder zusammengesetzt werden können. Die im Chaos verstreut sind, im Hier und im Dort.
Ihr Rettungsring
Es wird so oft gesagt, Kinder seien widerstandsfähig. Meine Kinder wissen aber, dass ihre kleine Schwester gestorben ist. Ich habe sie gehalten, als sie weinten.
Gleichzeitig sind sie wirklich mein Rettungsring. Wenn ich am Ertrinken bin, sind sie mit einem Lachen zur Stelle und umarmen mich zum Trost. Ich liebe sie so sehr. Ich sehe Darby in ihnen. Und während sie mir helfen, den Kopf über Wasser zu halten, fühle ich mich immer noch, als würde ich ertrinken, wenn ich versuche, sie über Wasser zu halten.
Wir beziehen Darby in alles ein, was wir tun. Sie ist bei jeder Feier, jedem kleinen Moment, jeder Aufmunterung und in jedem Raum unseres Hauses dabei. Wir schicken ihr jeden Abend Küsse. Ihr kleiner Bruder hilft mir, zweimal am Tag Kerzen für sie anzuzünden. Wir lassen Laternen steigen und sprechen mit ihr. Wir vergraben Zettel für sie unter jedem Baum, den wir pflanzen.
„Ihre Liebe hält mich aufrecht.“
Meine wunderschöne Darby, es vergeht nicht eine Sekunde, in der ich nicht an dich denke. Ich vermisse dich. In jeder Sekunde und in den Lücken dazwischen vermisse ich dich.
Ich möchte, dass du weißt, dass du sehr geliebt wirst. Du warst hier. Du warst real. Manchmal fühlt es sich an, als wärst du der beste Traum, den ich je hatte. Aber du warst wirklich da. Ich habe dich auf die Welt gebracht. Ich habe dich gehalten. Ich habe dich geküsst. Ich habe dich geknuddelt. Ich habe dich geliebt. Du bist wichtig. Dein Leben ist wichtig. Dein Andenken ist wichtig. Man wird sich immer an dich erinnern und ich bin so dankbar, dass du mich als deine Mama ausgewählt hast. Ich liebe dich für immer und ewig.
Allen, die dies lesen, danke ich dafür, dass ihr meinem gebrochenen Herzen Raum gebt. Obwohl ihre Zeit hier kurz war, hat sie die Herzen von mehr Menschen berührt, als ich zählen kann.“
Hoffentlich werden Alex und ihre Familie in der Zukunft genügend Kraft finden, um diesen schrecklichen Verlust zu verarbeiten. Die kleine Darby, die nur wenige Tage auf der Welt war, wird für immer in ihren Herzen bleiben.