Was Hannah und Keith Williamson erlebt haben, ist für alle Eltern der blanke Horror: Als ihr knapp zwei Jahre alter Sohn William beim Essen bewusstlos wird, ahnt das Paar aus dem englischen Guildford nicht, welcher Alptraum ihnen bevorsteht.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Warnung: Der folgende Artikel enthält Bilder und Schilderungen, die auf manche Leser verstörend wirken können.
Es war ein ganz normaler Nachmittag am 13. November 2022: Hannah bereitet das Essen für ihre drei Kinder Max, Lewis und William vor. William ist das Nesthäkchen und gerade 21 Monate alt. Das kleine Energiebündel ist bester Laune und ruckelt auf seinem Kinderstuhl hin und her. Doch plötzlich fällt Williams Kopf nach hinten und er rührt sich nicht mehr.
„In zwei Minuten hat sich unser Leben für immer verändert.“
Hannah denkt zuerst, William habe sich verschluckt. Doch als die 38-Jährige bemerkt, dass ihr Sohn sich nicht mehr rührt und in seinen Augen nur noch das Weiße zu sehen ist, gerät sie in Panik und ruft den Notarzt. „Ich brauche einen Krankenwagen!“, schreit sie ins Telefon.
Der Krankenwagen ist in nur wenigen Minuten zur Stelle. „Es wird alles gut, Mama“, beruhigt der 7-jährige Max seine aufgelöste Mutter. „Die Ärzte sind jetzt da.“ 45 Minuten kämpfen die Sanitäter um Williams Leben. Tatsächlich gelingt es den Rettungskräften, den Jungen zu stabilisieren, doch ihre Diagnose trifft die panische Mutter wie ein Faustschlag: William hatte einen Herzstillstand und muss sofort ins Krankenhaus gebracht werden.
„Ich sagte zu mir: ‘Wir bringen ihn nach Hause.’“
William wird ins Royal Surrey Hospital gebracht. Hannah steht unter Schock und kann immer noch nicht glauben, was gerade passiert ist. „Gerade noch schrieb ich meiner Freundin, dass unsere Kinder beim Abendessen seien, und zwei Minuten später rief ich den Notarzt“, erinnert sie sich. „So schnell hat sich unser Leben verändert.“
Hannah ruft ihren Mann Keith auf der Arbeit an, um ihm von der Katastrophe zu berichten. Der 40-Jährige kommt sofort nach Hause und gemeinsam fahren sie ins Krankenhaus zu ihrem Sohn. Noch haben sie Hoffnung und glauben, dass William sich wieder erholt. „Ich sagte zu mir: ‘Wir bringen ihn nach Hause’“, so Hannah. Doch dann hören die Eltern von den Ärzten die schreckliche Diagnose: William habe im Krankenhaus einen zweiten Herzanfall gehabt und seine Überlebenschancen stünden sehr schlecht.
„Über diesen Moment werde ich nie hinwegkommen.“
Zwei Tage lang kämpfen die Ärzte um Williams Leben – aber ohne Erfolg: Am 15. November wird bei dem Jungen kaum noch Hirnaktivität gemessen. Hannah und Keith müssen sich auf das Unvorstellbare vorbereiten: Sie müssen sich von ihrem Sohn verabschieden.
Hannah und Keith legen sich neben ihren kleinen Sonnenschein ins Krankenhausbett. „Keith lag auf der einen Seite und ich auf der anderen“, erinnert sich Hannah an den herzzerreißenden Moment. „Ich erzählte ihm die Geschichte seines Lebens – alles, was er geliebt und erlebt hatte. Wir weinten nicht. Wir wollten, dass dieser Moment für unser Kind unvergesslich und besonders war.“ Hannah streicht ihrem Sohn über den Kopf und singt ihm den Refrain von „Chasing Cars“, einem Lied der Band „Snow Patrol“, vor: „Wenn ich nur hier liege, würdest du bei mir sein und mit mir die Welt vergessen?“
William stirbt zwischen seinen Eltern liegend am 17. November – friedlich und ohne Schmerzen. „Über diesen Moment, in dem ich mein totes Kind in den Armen hielt, werde ich nie hinwegkommen“, sagt Hannah. Die Mutter kann einfach nicht begreifen, warum ihr kleiner Junge sterben musste. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.
Plötzlicher Kindstod
Das Ergebnis der Untersuchung: William war kerngesund. Sein plötzlicher Tod wird auf das „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS) zurückgeführt, auch „Plötzlicher Kindstod“ genannt: So wird das plötzliche Versterben von Kindern ohne eindeutigen medizinischen Grund bezeichnet. Das Phänomen tritt meistens im Säuglingsalter auf – in extrem seltenen Fällen aber auch noch in späteren Jahren.
Die Ursachen für SIDS stellen Mediziner auch heute noch vor ein Rätsel, allerdings gibt es erste Hinweise auf Risikofaktoren: Jüngste Forschungsergebnisse weisen auf ein bestimmtes Enzym hin, das vermutlich der Auslöser des Syndroms sein könnte.
„Die Trauer hat eine ganz andere Dimension, wenn du nicht einmal eine Erklärung dafür hast, dass dein gesundes Kleinkind nicht mehr bei dir ist“, so Hannah. Sie hofft, dass es Ärzten bald gelingt, das Rätsel um den Plötzlichen Kindstod zu lösen, damit anderen Familien dieses furchtbare Schicksal erspart bleibt.
Quelle: dailymail
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