In der Nähe von Görlitz hat ein Wolf einen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Das Tier war in einen zweieinhalb Meter tiefen Gully gefallen und wurde nur dank der guten Nase eines vorbeigehenden Hundes entdeckt.
Der Wolf ist zurück in Deutschland und verbreitet sich gerade verstärkt in den östlichen und nordöstlichen Bundesländern. In einem solchen Verbreitungsgebiet der Wildtiere kam es am Freitag zu einer Rettungsmission der etwas anderen Art. Ein Hund schlug beim Spaziergang in der Nähe von Deschka an. Der Vierbeiner habe laut Mitteilung der Polizeidirektion Görlitz „etwas in die Nase bekommen“. Daraufhin schnüffelte der Hund an einem „mindestens zweieinhalb Meter tiefen Gully“ – und wurde von einem sich darin befindlichen Wolf angeknurrt. Der Halter des Hundes alarmierte daraufhin die Polizei, welche die Rettung des Wolfes einleitete. PETBOOK hat sich beim zuständigen Institut nach dem Zustand des Wolf erkundigt.
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Wolf hätte sich nicht allein aus dem Gully befreien können
„Das Knurren ging von einem Wolf aus, welcher offenbar in den Schacht gefallen und dort stecken geblieben war“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Wolf sieht auf den Bildern der Polizei eindeutig entkräftet aus. Im Bild liegt ein Metallstück auf dem Tier, das vermutlich auf ihn fiel, als er in den Schacht stürzte.
Der Passant rief die Polizei, nachdem sein Hund den wehrlosen Wolf entdeckte. Ein Bürgerpolizist von Niesky, einer nahe gelegenen Kleinstadt in der Lausitz, habe daraufhin die Feuerwehr vor Ort sowie das Wolfsbüro Lupus verständigt. „Die Kräfte rückten an und befreiten Isegrim aus seiner misslichen Lage“, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter.
Dazu habe eine Mitarbeiterin des Wolfsbüros das Tier zunächst betäubt. Daher hat der Wolf wohl friedlich schlafend nicht besonders viel von seiner anschließenden Rettung mitbekommen. Kameraden der Feuerwehr sollen ihn nämlich, nachdem er betäubt wurde, aus dem Schacht gezogen haben. Dazu nutzen sie wohl eine Leiter und Seile, wie es auf dem Foto nach der geglückten Rettung ersichtlich ist. Der augenscheinlich unverletzte Wolf sei daraufhin zur weiteren Behandlung zu einem Tierarzt gekommen. Laut der Polizei stehe die Beurteilung zur Wiederauswilderung noch aus.
Das ebenfalls von der Polizei verständigte Lupus Institut, das in Sachsen für das Wolfsmonitoring verantwortlich ist, musste entscheiden, wann der Wolf wieder in die Freiheit entlassen werden kann. Auf Nachfrage von PETBOOK gab Martin Gerber vom Lupus Institut an, dass das Tier am selben Tag wieder freigelassen werden konnte, da es keine Verletzungen aufgewiesen habe.