Weihnachten allein mit einem Fertiggericht verbringen? Das hatte der damals 86-jährige Engländer Edwin Holmes eigentlich für die Feiertage im Jahr 2017 geplant. Zum Glück ging sein Plan nicht auf.
Der pensionierte Dekorateur und Maler wohnte in der nordenglischen Stadt Leeds in einer Anlage für betreutes Wohnen. Seine Frau war leider schon im August 2006 gestorben, seine Tochter und zwei Enkel lebten in Australien. Freunde waren Edwin in seinem hohen Alter auch nicht mehr geblieben.
Deshalb schien ein einsames Weihnachtsfest programmiert. Das änderte sich aber dank der damals 22-jährigen Ellie Walker, die seit 2014 in dem Supermarkt arbeitet, den Edwin regelmäßig besucht. Dort unterhält sich der alte Herr gerne mit den Angestellten.
„Er ist ohne Zweifel mein Lieblingskunde“, sagte Ellie. Vor den Feiertagen jenes Jahres fragte sie Edwin nach seinen Urlaubsplänen. Als Ellie erfuhr, dass er Weihnachten allein verbringen würde, wollte sie etwas dagegen unternehmen.
„Er ist ein so süßer Mann und sehr gesprächig. Wenn er mein Großvater wäre und keine Gesellschaft hätte, dann würde ich mir wünschen, dass sich jemand um ihn kümmert. Das war mein Gedanke“, meinte Ellie.
Also lud Ellie ihren Lieblingskunden zum Abendessen in das Restaurant ein, das zum Supermarkt gehört. Edwin freute sich sehr darüber und erschien zu seiner Verabredung als echter Gentleman. Er trug einen schicken Anzug und brachte Blumen mit, weil er „nicht mit leeren Händen auftauchen wollte.“
„Er meinte, dass es seine erste Verabredung seit 55 Jahren sei. Er war nervös wie ein Schuljunge. Da kamen mir die Tränen, weil ich klar sehen konnte, wie viel es ihm bedeutete. Am wichtigsten bei meiner Arbeit war mir immer, mit den Kunden zu sprechen und zu erfahren, wie ihr Tag ist.“
Nach der Verabredung sagte Edwin: „Das Abendessen hat mich sehr glücklich gemacht, da es unerwartet war und ich sehr angenehme Gesellschaft hatte.“
Mittlerweile treffen sich die beiden nicht nur im Supermarkt: „Wir trinken jetzt regelmäßig einen Kaffee zusammen. Es ist schön, sich mit ihm unterhalten zu können“, erzählt Ellie.
Was für eine rührende Geschichte! Wie einfach es manchmal sein kann, einen Menschen glücklich zu machen!
