Vor der Schule: Lehrerin rechnet mit Eltern ab

Neben ihrem Lehrauftrag sollen Lehrer und Lehrerinnen die Schüler auch noch erziehen. Dabei sind es manchmal eigentlich die Eltern, die erzogen werden müssen. Auch die folgende Gardinenpredigt, die eine Lehrerin als offenen Brief im Internet teilte, richtet sich an alle Eltern – und insbesondere an die, die vor Schulbeginn ihre schlechte Laune an ihren Kindern auslassen.

 

„Okay, ihr A***löcher, hört mal her! Wenn ihr Schulkinder habt, sorgt dafür, dass das letzte Wort, das sie morgens von euch hören, ein nettes Wort ist. Zickt sie nicht an oder schimpft mit ihnen, bevor sie in den Bus steigen – egal, was passiert! Das kann bis nach der Schule warten. Kindern, die traurig sind, steht ihre Trauer ins Gesicht geschrieben. Es ist anstrengend, ein Kind zu sein, und die 6. bis 8. Klasse ist für sie besonders schlimm. Andere Kinder sind schon gemein genug, da hilft es ihnen nicht, wenn sie auch noch von ihren verdammten Eltern ständig eins aufs Dach bekommen.

Legt ihnen eine Notiz in die Brotdose oder den Schulranzen. Sagt ihnen, dass ihr sie liebt, und wünscht ihnen einen wundervollen Tag. Sagt ihnen, dass ihr an sie denkt. Erzählt ihnen einen Witz oder etwas Lustiges.

 

Ich bin normalerweise die erste Person, die sie morgens sehen. Einige von ihnen haben geweint. Ich nehme sie in den Arm und frage sie: ‘Was ist los?’ Sie sagen, dass sie wegen ihrer Kleidung oder ihrer Frisur geärgert worden seien. Reißt euch zusammen und wartet mit euren verdammten Streitereien, bis die Schule vorbei ist.“

Mit diesem Aufruf hat die Lehrerin offenbar einen Nerv getroffen: Sie bekommt Zuspruch von vielen Eltern, die immer darauf achten, ihre Kinder mit einem guten Gefühl in den Schulalltag zu schicken. Aber es gibt auch Kritik: Schließlich sind Eltern auch nur Menschen und haben ab und zu schlechte Laune.

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